Häufigkeit und Entstehung
Chronische Entzündungen des Zahnfleisches bzw. entzündliche Erkrankungen des Zahnhalteapparates, verursacht durch bakteriellen Zahnbelag, sind eine der häufigsten Gründe für Zahnverlust. Etwa 52% der 35- bis 44jährigen leiden an einer mittelschweren Form der Parodontitis, 20,5% bereits an einer schweren Form. In der Gruppe der Senioren (>65 Jahre) leiden 48% an einer mittelschweren und 39,8% an einer schweren Parodontitis (V Deutsche Mundgesundheitsstudie).
Oft ist die tägliche Mundpflege nicht ausreichend, um den Zahnbelag vollständig zu entfernen. Es kommt zur Bildung von Zahnstein. Dieser formt sich bis tief unter das Zahnfleisch und setzt sich als sogenannte Konkremente fest.
Als Abwehrprozess gegen diese Konkremente kommt es zu einer Entzündungsreaktion und es bilden sich Zahnfleischtaschen. Bleibt solch eine chronische Entzündung unbehandelt, können die verantwortlichen Bakterien sogar in den Körper gelangen und zu weiteren Erkrankungen führen.
Deshalb ist es wichtig, eine beginnende Parodontitis rechtzeitig zu erkennen und wirksam zu behandeln. Durch eine Parodontitisbehandlung heilen chronische Entzündungen in der Regel vollständig aus.
Therapie
Bevor wir eine Parodontitisbehandlung durchführen, reinigen wir die Zahnfleischtaschen mittels einer Professionellen Zahnreinigung (PZR) vor und erstellen einen Behandlungsplan.
Die Parodontitisbehandlung erfolgt in der Regel in zwei Sitzungen. Hier werden die Konkremente (Ablagerungen) komplett von der Zahnwurzeloberfläche entfernt. Duch das Entfernen der Konkremente wird die bakterielle Belastung deutlich gesenkt und es kann zu einem Ausheilen der Entzündung kommen.
Damit in Zukunft die Parodontits nicht erneut auftritt, geben wir unseren Patienten in der Nachbehandlung umfangreiche Tipps für eine vorbeugende Mundhygiene an die Hand. Wir empfehlen unseren Patienten, neben der zahnärztlichen Nachkontrollen auch eine PZR regelmäßig durchführen zu lassen. Langzeitstudien belegen, dass damit das Risiko einer Folgeerkrankung erheblich sinkt.